Lebensmittelverarbeitung im Körper
Lieber den Magen
verrenken
Als dem Wirt was
schenken!
(Sprichwort)
Die
zugeführte Nahrung wird durch den Verdauungsprozess in ihre Bestandteile zerlegt.
Diese Nahrungsbausteine werden dann zum Teil zu neuem Gewebe aufgebaut. Auch im
Erwachsenenalter müssen viele Körpergewebe immer wieder ersetzt werden. So erneuern sich die roten
Blutkörperchen alle 120 Tage, die Haut alle 28 Tage, um nur Beispiele zu
nennen.
Ein
nicht unerheblicher Teil der Nahrung dient zur Gewinnung von Energie. Obwohl
man von Verbrennung
redet, wird die Energie auf chemischem Weg gewonnen.
Der Prozess ähnelt dem Prinzip einer Brennstoffzelle. Dabei wird im
Zitronensäure-Zyklus
den Nahrungsbausteinen Wasserstoff entnommen, der in
den Kraftwerken der Zelle, den Mitochondrien, mit Luftsauerstoff verbunden
wird. Die dabei entstehende Energie wird in Form von chemischer Energie, die in
energiereichen Phosphaten steckt, gebunden.
Durch
Abspaltung der Phosphatreste gewinnt der Körper dann die Energie für
verschiedenste Stoffwechselprozesse, wie Aufrechterhaltung der
Membranpotentiale
der
Körperzellen, Einschleusung von lebenswichtigen Stoffen in Zellen, Produktion
von Eiweißen, Fetten und Reservezuckern, Erzeugung von Hormonen oder von
Baustoffen, Verdauungsenzymen, um nur einige zu nennen.
Abhängig
von der zugeführten Nahrungsmenge und der Verdaubarkeit werden bis zu 30% der
Nahrungsmittel und Ballaststoffe von der Darmflora verarbeitet. Das heißt, die
Nährstoffe werden von den Darmbakterien, Schimmelpilzen und Hefen, die jeder
von uns im Darm beherbergt, für deren Stoffwechsel verwendet. Dabei entstehen
viele verschiedene Stoffe, die uns entweder nutzen (Vitamine, Mikronährstoffe)
oder schaden (krebserregende Stoffe).
Daraus wird klar, dass eine Verbrennung von
Nahrungsmitteln zu Asche, wie sie bei der Ermittlung des physiologischen
Brennwertes geschieht, im Körper niemals statt findet. Aus diesem Grund ist die
Angabe des physiologischen Brennwertes fragwürdig bis unsinnig.
©K. Seubert 2002