Nebenwirkungen von Koffein

 

Maximal wird eine Einzeldosis von 500 mg Koffein vertragen, das bedeutet 2½ bis 5 nacheinander getrunkene Tassen und eine Tagesdosis von 1500 mg. Wird die maximale Tagesdosis in einer Portion verabreicht, kommt es zur Rötung des Gesichts, zu Zittern, Unruhe, Gedankenflucht, Schlaflosigkeit Herzrasen und Harndrang. Insbesondere Frauen und Nichtraucher mit einer Stoffwechselbesonderheit (verminderte Aktivität des Zytochroms P1A2) sind gefährdet eine Koffeinvergiftung zu erleiden.

 

Früher wurde angenommen, dass chronischer Kaffeekonsum den Cholesterinspiegel erhöht. Genauere Untersuchungen zeigten allerdings, dass dies nur für gekochten Kaffee gilt, nicht jedoch für gefilterten. Verantwortlich für die Cholesterinerhöhung ist Cafestol, das beim Filtern zurückgehalten wird.

 

Kürzlich konnte gezeigt werden dass 400-600 mg Koffein pro Tag die Zusammenballung der Blutplättchen zu Blutgerinnseln verhindert. Damit wurde eine Erklärung dafür gefunden, dass Kaffee trotz verschiedener negativer Wirkungen das Herzinfarktrisiko nicht erhöht.

 

Dagegen erhöhte koffeinfreier Kaffee das Risiko für Herzinfarkte leicht. Die höchste Todesrate fand sich in einer kürzlich abgeschlossenen Studie mit 20000 Teilnehmern, die überhaupt keinen Kaffee tranken. Bei Frauen verminderte sich die Todesrate durch Herzinfarkte umso mehr, je mehr Kaffee getrunken wurde. Dagegen fand sich eine leichte Zunahme der Infarkttodesrate bei Männern mit starkem Kaffeegenuss, der durch gleichzeitiges Rauchen und erhöhte Cholesterinspiegel erklärt wurde.

Ein Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und dem Auftreten von Herzrhythmusstörungen konnte ebenfalls nicht gefunden werden.

 

Es gibt also keinen Grund gesunden Personen, herzkranken Menschen, Personen mit hohem Blutdruck oder erhöhtem Cholesterinspiegel den Kaffeegenuss zu verbieten. Wenn Kaffee genossen wird, sollte immer koffeinhaltigem Kaffee der Vorzug gegeben werden. Die negativen Wirkungen des Kaffees werden durch aspirinartige blutverdünnende Effekte  ausgeglichen.

 ©K. Seubert 2002