Alkohol - Genuss um jeden Preis ?

 

Die Droge Alkohol wird und wurde von allen Kulturnationen erzeugt und konsumiert. Versuche Alkohol zu verbieten, wie es zur Zeit der Prohibition in den Vereinigten Staaten war, veränderten lediglich die Bezugswege. Alkohol wurde weiter und durch das Verbot bedingt, eher vermehrt genossen.

 

Alkohol entsteht, wenn Zucker vergoren wird. Dies kann mit überreifen Beeren genauso passieren, wie mit einer Zucker- oder Honiglösung die einige Zeit stehen bleibt. So sind auch viele Tiere mit geringen Mengen Alkohol konfrontiert, wenn sie überreife Früchte zu sich nehmen. Einzig der Mensch ist in der Lage Alkohol zu konzentrieren und damit hochprozentige Alkoholika zu erzeugen.

 

Dabei trinkt der Mensch nicht um betrunken zu werden. Der Zustand der Trunkenheit ist für den Betroffenen sehr unangenehm. Er erlebt, dass sein Sprechen beeinträchtigt ist, sein Hörvermögen wird reduziert, er erlebt einen Kontrollverlust seiner Gliedmaßen, von den Folgen einer stärkeren Vergiftung mit Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen gar nicht zu reden.

 

Der Hintergrund ist ein anderer: im Gehirn wird aus dem Eiweißbaustein Tryptophan Serotonin erzeugt. Dieser Stoff verbessert die Stimmung, er wirkt antidepressiv. Sobald es dunkel wird, wird Serotonin jedoch verstärkt abgebaut. Alkohol hemmt den Abbau von Serotonin. Dadurch bessert sich die Stimmung.

 

Deshalb wird in Ländern der nördlichen Breiten Alkohol wesentlich intensiver konsumiert, als in Regionen mit einem hohen Helligkeitsanteil. Wir trinken Alkohol vorzugsweise am Abend oder nachts. In der dunklen Zeit, im November und Dezember, finden sich nicht nur Kirchenfeste, die mit Trauer und Trübsal verbunden sind, sondern es werden viele Dinge konsumiert, die im Gehirn den Serotoninspiegel erhöhen.

 

Wenn Alkohol verstoffwechselt wird, entstehen Substanzen, die mit den Botenstoffen Serotonin und Dopamin eine Verbindung eingehen. So entstehen suchterzeugende morphinartige Substanzen. Nach heutigem Verständnis entsteht aus Alkohol-Konsum die Sucht, wenn durch Vererbung bedingt, aus Azetaldehyd und Serotonin sowie Dopamin Opiate und Morphine entstehen.

 

ÓK. Seubert 2002