Makrobiotik

 

Die makrobiotische Ernährungsrichtung hat ihre philosophischen Ursprünge im chinesischen Taoismus. Entsprechend wird Gesundheit als ein ausgewogenes Verhältnis zwischen 2 entgegengesetzten Energiezuständen Yin und Yang betrachtet. Die Lebensmittel werden im Gesamtbild jeweils Yin und Yang zugeordnet. Dabei wird Getreide als ausgeglichenes Nahrungsmittel als Basis der Ernährung angesehen.

 

In der Vergangenheit entwickelten sich verschiedene Richtungen. Das ältere Konzept nach Ohsawa gründete auf der Basis des Naturreises. Daneben war nur wenig Meeresalgen und Hülsenfrüchte sowie gekochtes Gemüse erlaubt. Es wird der Konsum von reichlich Kochsalz, aber nur ein Minimum an Flüssigkeit erlaubt. Die Lebensmittel werden nach einem 10-Stufen-Schema eingeteilt. Die Ernährung mit Vollgetreide steht an höchster Stelle.

 

Eine neuere Bewegung von Mishio Kushi und Steven Acuff etabliert. Dabei entfiel die Stufeneinteilung. Vollgetreide soll 50-60% der Ernährung ausmachen. Der verbliebene Anteil kann durch Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen, Gemüse und Meeresalgen gedeckt werden. Milch und Milchprodukte werden kritisch bewertet. Dies könnte in der bei asiatischen Völkern sehr verbreiteten Laktoseintoleranz begründet liegen. Fleisch sollte nach Möglichkeit nicht verzehrt werden.

 

Die eingeschränkte Lebensmittelauswahl, der hohe Kochsalzkosum und die geringe Trinkmenge nach Ohsawa können zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen. Werden Kranke ausschließlich mit reiner Getreideernährung konfrontiert, müssen starke Mangelerscheinungen befürchtet werden.

 

Während die makrobiotische Ernährung nach Kushi von Erwachsenen relativ gut vertragen werden kann, ergeben sich für Kinder und Säuglinge Mangelprobleme.

 

© K. Seubert 2002