Chinesische Ernährungslehre   

 

Die chinesische Ernährungslehre ist Teil der traditionellen chinesischen Medizin. Sie hat ihre Wurzeln im Taoismus. Grundgedanke ist, dass das Leben durch die beiden Komponenten Energie und Substanz zustande kommt. Diese Komponenten müssen in ausgewogenem Verhältnis zueinander stehen. Durch das Modell von Yin und Yang werden die Lebensmittel eingeteilt. Die Basis der Ernährung ist Vollgetreide und gekochtes Gemüse. Fleisch ist nicht Bestandteil der normalen Ernährung, sondern wird als Heilmittel betrachtet. Rohkost wird nur bedingt empfohlen. Moderne Bearbeitungsmethoden wie tiefkühlen, in der Mikrowelle zubereitete Produkte, bestrahlte Produkte und Lebensmittelprodukte aus industrieller Verarbeitung werden abgelehnt. Durch den starken Bezug der traditionellen chinesischen Medizin zu den Jahreszeiten wird empfohlen die jahreszeitlich gerade zur Verfügung stehenden Nahrungsmittel zu konsumieren.

 

Ernährungsphysiologisch ist die chinesische Ernährungslehre durch eine abwechslungsreiche Mischkost gekennzeichnet. Aus Sicht der Ernährungsmedizin ist die Ablehnung von Südfrüchten und der geringe Anteil von Rohkost kritisch zu bewerten. Insbesondere für Kinder kann Mangelernährung auftreten.

 

© K. Seubert 2002