Alternative
Ernährungsformen
Unter Ernährungsformen soll die
langfristige Ernährung von Menschen verstanden werden. Hiervon zu unterscheiden
sind kurzfristige Diätmaßnahmen, die sich auf einen Zeitraum von maximal 8
Wochen erstrecken. Viele dieser sogenannten alternativen Ernährungsformen sind
Varianten von vegetarischer Ernährung. Die Ernährungsformen sind häufig in
umfassende Modelle eingebunden, die neben gesundheitlichen Aspekten auch die
Entwicklung seelischer und bewußtseinsmäßiger Inhalte, sowie Umweltaspekte und
soziale Gesichtspunkte im Auge haben.
Die Anzahl der Menschen, die
Sonderernährungsformen dauerhaft bevorzugen ist nicht bekannt. Lediglich bei
Vegetariern vermutet man, dass ca. 3 Millionen Menschen diese Ernährungsform
dauerhaft betreiben.
Die Beurteilung der Ernährungsformen
kann lediglich in Bezug auf Faktoren wie drohende
Mangelernährung bzw. Überversorgung mit
unerwünschten Nahrungsbestandteilen erfolgen. Sehr häufig gründen die
Nahrungsempfehlungen auf philosophischen Überlegungen deren Gültigkeit
naturgemäß durch eine naturwissenschaftliche Betrachtung nicht beurteilt werden
kann. Aus dem Gesamtkonzept dieser Ernährungsformen leiten sich häufig
Ansprüche ab, die den Rahmen der reinen Ernährung übersteigen. Es wird
behauptet, man könne Krankheiten verhindern oder gar therapieren. Hierfür
liegen im allgemeinen keine gültigen wissenschaftlichen Untersuchungen vor.
Für die Beurteilung kommt erschwerend
hinzu, dass einerseits für die unterschiedlichen Individuen unterschiedliche
Bedürfnisse vorliegen. Andererseits werden auch die unter einem Namen geführten
Kostformen häufig von den Anwendern sehr unterschiedlich praktiziert, was eine
einheitliche Beurteilung sehr erschwert.
Nach ihrer Entstehung lassen sich die
alternativen Kostformen in 3 Gruppen einteilen.
1. Sehr alte
Ernährungsformen, die aus religiösen Verbindungen mit einem ganzheitlichen
Gesundheitsmodell entstanden sind.
Dabei fließen auch Heilaspekte von Krankheiten mit ein. Zu diesen
Kostformen gehören die chinesische Ernährungslehre, der Vegetarismus und die
Makrobiotik.
2. Im Zuge der
Reformbewegung in Mitteleuropa und in den USA entstand eine Gruppe von
Ernährungslehren, die häufig durch ihre Begründer entwickelt wurden, um eigene
Leiden zu heilen. In diese Gruppe gehört die Waerlandkost, die Haysche
Trennkost, die anthroposophische Ernährungslehre.
3. Bei der 3.
Gruppe handelt es sich um alternative
Ernährungsformen, die sich teilweise aus der zweiten entwickelt haben, die aber
ebenso in der asiatischen Gesundheitslehre ihre Wurzeln haben. Zu dieser 3.
Gruppe gehören die alternativen Ernährungsformen Vollwerternährung,
Schnitzer-Kost, Vollwertkost nach Bruker, Eversdiät und harmonische Ernährung.
© K. Seubert 2002